Folgen der Pandemie belasten Kinder und Jugendliche nach wie vor stark – Förder*innen gesucht!

Foto: Zhivko Minkov auf Unsplash
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Dass sich coronabedingte Schulschließungen, Distanzunterricht und Kontaktbeschränkungen negativ auf die soziale und psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken würden bzw. ausgewirkt haben, ist vielfach befürchtet worden. Umfragen und Studien bestätigen dies inzwischen.

So veröffentlichte die Bergische Universität Wuppertal bereits Mitte vergangenen Jahres eine Befragung von Eltern, Lehrkräften, Kindern und Leitungen an Grundschulen. Die Studienergebnisse zeigen, dass Grundschulkinder nach zwei Jahren Corona-Pandemie bei sich selbst ein erhöhtes Aggressionspotenzial wahrnahmen, deutliche Defizite im sozialen Lernen aufwiesen und auch Ängste und depressive Symptome zugenommen hatten.

Auch die Studie "Kind sein in Zeiten von Corona" des Deutschen Jugendinstituts attestiert bei Drei- bis 17jährigen insbesondere aus Familien in prekären Lebenssituationen für die Jahre 2020 und 2021 einen deutlichen Anstieg an Verhaltensproblemen und emotionalen Reaktionen auf die schwierigen äußeren Umstände.

Die beunruhigenden Entwicklungen sind allerdings nicht nur auf die COVID19-Pandemie zurückzuführen. So waren laut einer großangelegten Studie der Bertelsmann-Stiftung schon im Jahr 2019 Sicherheit und Vertrauen entscheidende Themen für Kinder und Jugendliche, insbesondere auch in Grundschulen.

Die Politik ist im Zuge von Corona der Herausforderung, die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu stärken, mit öffentlichen Förderprogrammen begegnet, u. a. mit dem Bund-Länderprogramm "Aufholen nach Corona", von dem sehr viele Schulen profitieren konnten. Die Förderung dieses Aktionsprogramms endet allerdings nach dem Schuljahr 2022/23. Und das Nachfolgeprogramm "Startchancen" startet nicht vor dem nächsten Jahr – allerdings dann auch "nur" für bundesweit 4.000 Schulen in sozialen Brennpunkten. Die Förderung präventiver Maßnahmen ist mit diesem Förderprogramm des Bundes sogar erst für das Jahr 2025 geplant.

Der Bedarf an Maßnahmen zum sozial-emotionalen Lernen ist nach wie vor sehr groß – auch in Regionen, die bisher nicht als sozial herausfordernd galten. Viele Schulen stehen nun allerdings vor der Herausforderung, Programme wie !SocialSkills vom !Respect e. V. auch ohne öffentliche Fördermittel zu finanzieren.

Private Stiftungen und Unternehmen können diese Lücke schließen und mit der monetären Förderung solcher präventiven Maßnahmen für Kinder sehr viel bewirken. Mit Hilfe des wissenschaflich evaluierten Programms !SocialSkills verändern Kinder nicht nur ihr Bewusstsein und ihre Fähigkeiten hinsichtlich sozialer Kompetenzen wie Kontakt, Kommunikation, Kooperation und Mitgefühl, sondern ändern letztendlich auch ihr Verhalten. Die teilnehmenden Kinder lösen Konflikte gewaltfrei, pflegen einen wertschätzenden Umgang und handeln gemeinsam. Das Lern- und Schulklima verbessert sich, was wiederum bessere Schulleistungen zum Ergebnis hat. So ist das Programm von !Respect auf gesamtgesellschaftlicher Ebene ein Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.


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