Vor allem Kindern aus ärmeren Familien geht es immer schlechter

Die psychische Gesundheit von Kindern hat sich während der Corona-Pandemie verschlechtert. Das besagt die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zu Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Quelle: Universitätsklinikum Eppendorf | tagesschau.de
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Bereis vor den Sommerferien letzten Jahres wurden über 1.000 Kinder und Jugendliche sowie mehr als 1.500 Eltern befragt.

Die COPSY-Studie (Corona und Psyche) hat Themen wie psychische Gesundheit, Lebensqualität und Gesundheitsverhalten sowie konkrete Fragen zu Schule, Familie und Freunden untersucht. Um herauszufinden, wie sich die Werte im Vergleich zu der Zeit vor Corona verändert haben, verglichen die UKE-Forscherinnen und -Forscher die aktuellen Werte mit vorher erhobenen Daten bundesweiter Studien.

Laut Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer vom UKE hat die Studie gezeigt, "dass die Herausforderungen der Pandemie und die damit im sozialen Leben einhergehenden Veränderungen die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen verringern und das Risiko für psychische Auffälligkeiten erhöhen".

Quelle: Universitätsklinikum Eppendorf | tagesschau.de
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Die Leiterin der COPSY-Studie und der Forschungsgruppe Child Public Health sagt, dass die meisten Kinder und Jugendlichen sich belastet fühlten, sich vermehrt Sorgen machten, weniger auf ihre Gesundheit achteten und häufiger Streit in der Familie beklagten. Bei jedem zweiten Kind hätte das Verhältnis zu seinen Freunden durch den mangelnden physischen Kontakt gelitten.

Quelle: Universitätsklinikum Eppendorf | tagesschau.de
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Die COPSY-Studie besagt, dass vor allem Kinder, deren Eltern einen niedrigen Bildungsabschluss beziehungsweise einen Migrationshintergrund haben, die Corona-bedingten Veränderungen als äußerst schwierig erlebten. Fehlende finanzielle Ressourcen und ein beengter Wohnraum führten ebenfalls zu einem hohen Risiko für psychische Auffälligkeiten. Mangelnde Rückzugsmöglichkeiten und fehlende Tagestruktur könnten besonders in Krisenzeiten zu Streit und Konflikten in der Familie führen.
Die Studienleiterin Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer fordert daher: „Wir brauchen dringend Konzepte, wie wir die Familien in belasteten Phasen besser unterstützen können. Wir wissen, wenn die Eltern belastet sind, sind es auch die Kinder. Und wenn verschiedene Belastungen zusammenkommen, nimmt das Risiko für psychische und psychosomatische Auffälligkeiten zu.“

(weitere Informationen unter www.uke.de/copsy/)


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