Die !Respect-Stopp-Regel – ein zentraler Baustein des !SocialSkills-Konflikttrainings

Die Inhalte der !Respect-Stopp-Regel in drei Schritten

Klare Handlungsstrategien und Vereinbarungen, die für die gesamte Schule gelten, helfen Kindern beim Meistern von Konfliktsituationen. Die Stopp-Regel in drei Schritten ist dabei ein zentrales Element der !SocialSkills-Präventionsmaßnahme. Sie hilft Konflikte zu klären, bevor es zu Tätlichkeiten kommt.

 

Die !Respect-Stopp-Regel beinhaltet folgendes:

 

Bevor man seinem Gegenüber sagt, dass er oder sie mit etwas aufhören soll, was einen stört, sollte man eine Körperhaltung einnehmen, mit der man sich Respekt verschaffen kann. Dazu gehören

  • sicherer Stand,
  • aufgerichteter Oberkörper,
  • direkter Blickkontakt und
  • Hände, die dicht am eigenen Körper energisch nach unten gestreckt werden, ohne dabei sein Gegenüber zu berühren.

Außerdem sollte man dabei immer

  • ein ernstes Gesicht aufsetzen und
  • daran denken, cool zu bleiben.

Wie man die beschriebene Körperhaltung einnimmt, lernen die Kinder auf spielerische Art und Weise mit Übungen, die wie folgt umschrieben sind:

  • Skateboardstand (sicherer Stand wie auf einem Skateboard),
  • Reißverschluss (aufgerichteter Oberkörper – Reißverschluss von unten nach oben zuziehen, um sich groß zu machen und selbstsicher zu erscheinen),
  • Laserblick (mit dem man seinem Gegenüber mutig und unablässig in die Augen sieht) und
  • Matschhände (Hände energisch nach unten in Matschpampe drücken, um die Dringlich­keit deutlich zu machen – ohne seinem Gegenüber dabei zu nahe zu kommen).

Nachdem man seinen Körper so in die richtige Position gebracht hat, sagt man dem, der oder den Anderen, was man nicht mag und was zu unterlassen ist. Dabei benennt man ganz konkret das, was zu beenden ist, z. B.:

 

"Stopp! Hör auf, mich zu schubsen!" (1. Schritt)

 

Wenn der Ärger weitergehen sollte, sagt man:

 

"Stopp! Hör auf damit! Sonst gehe ich zur Aufsicht!" (2. Schritt)

 

Bei weiterer Provokation (am selben Tag) sagt man seinem Gegenüber final:

 

"Jetzt reicht es mir! Jetzt gehe ich zur Aufsicht, weil du nicht aufhörst!" (3. Schritt)

 

Danach handelt man entsprechend, indem man zur aufsichtführenden Person geht und ihr folgendes sagt:

 

"Ich brauche Hilfe! [...] ärgert mich. Ich habe bereits drei Mal gesagt, dass [er/sie] aufhören soll, aber [...] hört nicht auf mich." (sogenannter "Zauberspruch")

 

In der Praxis – z. B. auf dem Schulhof – hat die aufsichtführende Person dann einzugreifen. Sie klärt die Situation aber erst dann zusammen mit beiden Konfliktparteien, nachdem die ersten drei oben beschriebenen Schritte auch wirklich durchlaufen sind. Ist dies noch nicht der Fall, wird das Hilfe suchende Kind von der Aufsicht dazu ermutigt, alle genannten – und vorher ja gelernten – Schritte auch wirklich eigenständig durchzuführen. Erst final wird die Aufsicht klärend in den Konflikt eingreifen, indem sie mit beiden Konfliktparteien spricht.


Der Einsatz des !Respect-Stopp-Regel-Plakats an Grundschulen

Copyright: !Respect e. V.
Copyright: !Respect e. V.

Grundschulen, an denen das !SocialSkills-Projekt durchgeführt wird, erhalten das Stopp-Regel-Plakat unentgeltlich. Für jede Schulklasse ist ein Exemplar im DIN A1-Format vorgesehen. Zusätzlich erhalten die an der Maßnahme teilnehmenden Schulen noch einige etwas größere Plakate im Format DIN A0, z. B. für Schulfoyer, Turnhalle oder Mensa.

 

Für die Arbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten gibt es ein Plakat im DIN A4-Format mit umseitigem Erklärungstext, das es auch als Download gibt.

 

Die Materialien dürfen auch ohne vorherige Erlaubnis des !Respect e. V. verwendet werden. Bei Verwendung bitte bzgl. Copyright !Respect e. V. angeben. Weitere Infos, u. a. zu Bestellmöglichkeiten bei Fremddienstleister*innen, finden sich hier.