Lehrkräfte stehen enorm unter Druck

Eine im vergangenen Monat veröffentlichte Umfrage unter Lehrkräften zeigt ein System an der Belastungsgrenze. Laut Deutschem Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung schätzen weit über 80 Prozent der Lehrer*innen ihre Arbeitsbelastung als hoch bis sehr hoch ein. Das Belastungserleben von Grundschullehrkräften ist noch einmal überdurchschnittlich hoch. Das eigene Belastungserleben steigt mit der Höhe der wöchentlichen Unterrichtsstunden an.

Die hohe Arbeitsbelastung bleibt nicht ohne Folgen: Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte leidet häufig unter körperlicher Erschöpfung und Müdigkeit. Knapp jede zweite Lehrer*in ist von innerer Unruhe und Nackenschmerzen betroffen, ein Drittel leidet unter Schlafstörungen.

Zum Zeitpunkt der Befragung im April 2022 stellt die Bewältigung von Corona-Maßnahmen die größte Herausforderung für die Lehrkräfte dar (38 Prozent). Es folgen der Lehrkräftemangel (26 Prozent) und das Verhalten der Schüler*innen (21 Prozent).

Fast alle Lehrer*innen schätzen, dass negative Verhaltensweisen der Schüler*innen seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 zugenommen haben. Im Vergleich zur Befragung des Deutschen Schulbarometers im September 2021 ist dieser Anteil noch einmal gestiegen. Von einer starken Zunahme von aggressivem Verhalten berichten jetzt 42 Prozent der Befragten (2021: 23 Prozent).

Durchgeführt wurde die Befragung von Lehrkräften allgemeinbildender und berufsbildender Schulen im April 2022 von forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Auftrag der Robert Bosch Stiftung. Die Ergebnisse wurden im Juni 2022 im Deutschen Schulportal veröffentlicht.


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