Viele Kinder tragen Lasten, die Erwachsene oft unterschätzen. Im Newsletter PROSchule News wird am Beispiel des Schülers Nuri erzählt, wie real diese Belastungen im Schulalltag sind: Arbeitslosigkeit und Depression des Vaters, Sprachbarrieren, Überforderung, beengte Wohnverhältnisse, häusliche Spannungen. Eigentlich die perfekten Bedingungen für schulisches Scheitern. Doch Nuri entwickelt sich entgegen jeder Erwartung zu einem leistungsstarken, verantwortungsbewussten und sozial stabilen Schüler.

Diese Beobachtung ist kein Einzelfall, sondern ein Hinweis auf ein Grundprinzip, das die PISA-Studien seit Jahren bestätigen: Kinder aus Risikofamilien haben statistisch schlechtere Chancen – aber nicht zwangsläufig schlechtere Ergebnisse. Manche schaffen den Sprung nach oben, weil sie über eine besonders ausgeprägte Resilienz verfügen.
Jennifer Kärnbach aus der Redaktion von PROSchule News erläutert präzise, was diese Fähigkeit ausmacht. Resilienz – manchmal als „psychisches Immunsystem“ bezeichnet – ist keine angeborene Eigenschaft, sondern ein erlernbares Zusammenspiel innerer Kompetenzen und fördernder Umweltfaktoren. Entscheidend sind zwei Ebenen:
Erstens die persönlichen Bewältigungsstrategien der Kinder – die Fähigkeit, Probleme aktiv anzugehen, Erfolge für möglich zu halten und zwischen dem eigenen Einfluss und äußeren Umständen unterscheiden zu können.
Und zweitens der soziale Kontext, insbesondere verlässliche Beziehungen, echte Wertschätzung, stabile Freundschaften und Erwachsene, die als konstruktive Vorbilder dienen.
Der Artikel zeigt außerdem, wie Lehrkräfte Resilienz im Alltag stärken können. Nicht durch große Programme, sondern durch viele kleine, aber konsequente Schritte: Stärken bewusst sichtbar machen, Verantwortung übergeben, Problemlöseprozesse transparent einüben, Gefühle ernst nehmen und benennen, mit Stressmethoden vertraut machen und eine Klassengemeinschaft gestalten, die trägt statt belastet. Vor allem aber: durch das eigene Modellverhalten – ruhig bleiben, fair bleiben, zugewandt bleiben. Kinder lernen weniger durch Erklärungen als durch Atmosphäre.
Genau hier setzt !SocialSkills an. Die sozial-emotionalen Kompetenzfelder unseres Programms – von Kontakt und Kommunikation über Konfliktlösung bis hin zu Vertrauen, Mitgefühl und Ich-Identität – entsprechen inhaltlich genau jenen Schutzfaktoren, die im Newsletter PROSchule News beschrieben werden.
Wenn Kinder lernen, Gefühle einzuordnen, Verantwortung zu übernehmen, Gemeinsamkeit zu erleben und Konflikte konstruktiv auszutragen, wächst die psychische Widerstandskraft ganz nebenbei. Und wenn Lehrkräfte diese Haltungen vorleben, wird Schule zu einem Ort, an dem Resilienz nicht zufällig entsteht, sondern systematisch aufgebaut wird.

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